Erstmals wurde im Alpen-Adria-Raum ein Gräberfeld aus der Zeit der Ostgotenherrschaft (493 - 536 n. Chr.) mit 422 Bestattungen freigelegt. Damit ist ein halbes Jahrhundert der Völkerwanderungszeit ans Licht gekommen. Einige der Ostgoten hatten noch immer ihren Kleinkindern nach Sitte der Hunnen den Kopf eingebunden, sodass dieser turmartig verformt wurde.
Eine Auswahl der Skelette wurde in Originalerde ausgestellt. Dem Besucher werden die Unterschiede von Frau und Mann im Knochenbau sowie Schädelumformungen, Krankheiten, Verletzungen und Bestattungssitten erklärt. Beispielsweise wurden Personen, die eines gewaltsamen Todes starben, bäuchlings begraben.
Die Vitrine 1 zeigt Schmuckstücke von Frauen der Völkerwanderungszeit. Eiserne Gegenstände hatten im Denken der Menschen eine übelabwehrende Bedeutung. Eiserne Schlüssel etwa schenkte man den Frauen als Amulett zur Erleichterung der Geburt. Die Beigaben von Spinnwirtel etwa sind ein Hinweis auf die Wollarbeit, die als tugendhafte Tätigkeit galt. Beliebt waren auch Schmuckgegenstände aus Glas, vor allem Glasperlenketten, Ohrringe mit Glaseinlagen oder kleine Glasgefäße zur Aufbewahrung wohlriechender Düfte.
In Vitrine 2 wird einerseits auf die künstlichen Schädelumformungen (sog. Turmschädel) und andererseits auf die Rangabzeichen eines Offiziers aufmerksam gemacht. Im Zentrum steht dabei ein roter Offiziersgürtel mit prachtvollen metallenen Beschlägen, die jeweils zwei Adlerköpfe zieren, eine Gürtelschnalle mit Einlegearbeiten aus Silber und Messing sowie ein Schnallendorn mit der Darstellung eines silbernen Kreuzes, womit sich der Kommandant der Straßenstation als Christ zu erkennen gibt. An diesem Gürtel befand sich dann noch eine kleine Tasche, die zur Aufbewahrung der Einzelteile des damaligen "Feuerzeuges diente."